Mac OS 13

Ventura - und was wird aus älteren Geräten?

macOS Ventura

macOS Ventura

Jedes Jahr erneut

Wie bei jedem neuen System der letzten Jahre führt Apple Mac OS und iOS immer weiter zusammen. Einerseits gut, lässt sich doch so der digitale Workflow nahtlos fortsetzen. Andererseits wird es am Mac für langjährige Nutzer immer schwieriger, sich zu orientieren. In den Systemeinstellungen muss man nach wirklich essentiellen Einstellungen lange suchen, oder eben die Suchfunktion bemühen. Aber das finden wir, passt eigentlich nicht zu Apple, denn Apple hat bisher immer Software für den (nicht Technik affinen) Menschen gemacht. Und daher verstehen wir es nicht, das man Einstellungen, die es auf iPhone und iPad nie geben wird (Beispiel Time Machine), die aber am Mac essentiell sind, in Untermenüs verstecken muss.

Systemeinstellungen Time Machine

Systemeinstellungen Time Machine

Die Option, Time Machine hingegen jetzt in den Zeitplänen etwas anzupassen, gefällt uns gut. Es läßt sich jetzt stündlich, täglich oder wöchentlich sichern.

Systemeinstellungen Time Machine Zeiten anpassen

Systemeinstellungen Time Machine Zeiten anpassen

Haben Sie sich nach dem Upgrade auf Ventura auch gefragt, wo das bekannte WLAN Tortenstück in der Menüleiste hin verschwunden ist? Sie bekommen es zurück, wenn Sie oben rechts auf das Kontrollzentrum gehen, und dann dort das WLAN Symbol mit gedrückter Apfel (cmd oder command Taste) in die Menüleiste ziehen.

WLAN Einstellungen zurück in die Menüleiste bringen

WLAN Einstellungen zurück in die Menüleiste bringen

Sicherheitsmaßnahmen

Auch wenn es die meisten Benutzer nervt, das Apple die Sicherheitsmaßnahmen immer restriktiver gestaltet, es macht Sinn. Der Mac wird nicht ewig auf der seeligen Insel weilen können.

Systemeinstellungen Datenschutz und Sicherheit

Systemeinstellungen Datenschutz und Sicherheit

Hierauf zielen auch die schnellen Sicherheitsmaßnahmen ab, sogenannte RSR, „rapid security responses“. Mini Sicherheitsupdates, die an Hand eines Buchstabens hinter der Betriebssystemversion zu finden sind.

Apple Sicherheitsmassnahme verfügbar

Apple Sicherheitsmassnahme verfügbar

Außerdem hat Apple jetzt viele Startobjekte, die sich sonst nur kundigen Benutzern unter den Launch Agents und Lauch Daemons offenbarten, auch in den Systemeinstellungen sichtbar gemacht. Malware oder Adware schleicht sich gerne hier ein. Wobei wir auch hier wieder mangelnde Konsistenz bemängeln in der Anordnung. Zu finden ist die Einstellung jetzt in den Systemeinstellungen unter Allgemein.

MacOS Ventura Startobjekte

MacOS Ventura Startobjekte

Bei früheren Systemen gab es Anmeldeobjekte unter den Benutzerkonten, jeweils benutzerspezifisch. Oder aber Systemweit in den Launch Agents und Lauch Daemons. Warum nicht unter Datenschutz ablegen? Das hätte unserer Ansicht nach mehr Sinn gemacht.

Was ist wirklich neu?

Neu sind die bereits vom iPhone bekannten Apps Wetter und die Uhr.

Wetter App

Wetter App

 

Uhr App

Uhr App

Ob man die am Rechner wirklich braucht, Ansichtssache. Was jedoch eine tolle Neuerung ist für diejenigen, die die Applikation „Fotos“ benutzen, ist die Suche nach Duplikaten.

Apple Fotos - Duplikate zusammenfügen

Apple Fotos - Duplikate zusammenfügen

 

Apple Fotos - Duplikate zusammenfügen

Apple Fotos - Duplikate zusammenfügen

je nach Rechnertyp dauert dies zwar gefühlt eine Ewigkeit, aber so kann man die eigene Fotosammlung vom Ballast der letzten Jahre befreien. Danke Apple!

Ob der Stage Manager nötig gewesen wäre, da scheiden sich die Geister. Wer viel gleichzeitig geöffnet hat, kann damit ein bisschen mehr Ordnung und Überblick schaffen. Aktivieren lässt er sich in den Systemeinstellungen unter „Schreibtisch & Dock“.

Apple Ventura Stage-Manager

Apple Ventura Stage-Manager

 

Apple Ventura Stage-Manager

Apple Ventura Stage-Manager

Apple Mail kann jetzt zeitverzögert senden. Ein nettes Gimmick für alle diejenigen, die zu schnell den senden Knopf drücken. Wirklich zurückholen lässt sich damit eine Mail natürlich nicht, jedenfalls nicht, wenn sie den Rechner bereits verlassen hat. Aber manch einem mag dies eine Hilfe sein.

neue Funktionen in Apple Mail

neue Funktionen in Apple Mail

Eine weitere nette kleine Ergänzung ist das Erweitern des Displays auf ein vorhandenes iPad. Wobei das wohl den Wenigsten wirklich nützen wird. Denn ab welcher Größe macht es Sinn, das Display zu erweitern? Wer schleppt schon ein 12,7“ iPad zusätzlich zu einem MacBook Air oder Pro durch die Gegend? Und warum geht das Koppeln nur, wenn beide Geräte per iCloud mit dem selben Account verbunden sind?

Display auf iPad erweitern

Display auf iPad erweitern

Und dann muss auch noch die Zweifaktor Authentifizierung aktiviert sein, warum? Das Erweitern des Monitors ging bereits früher, mit Drittanbieter Software wie Astropad oder Duet. Hier hat Apple nur abgekupfert, mit iCloud Zwang. Unverständlich.

zwei Faktor Authentifizierung erforderlich

zwei Faktor Authentifizierung erforderlich

Leider finden sich, auch nach fast einem Jahr, immer noch ein paar gemeine Bugs in Ventura. Wenn man VPN Verbindungen aus einem alten System migriert, funktionieren diese anfänglich einwandfrei. Nach einiger Zeit verlangen sie dann aber entweder nach der Passwort Eingabe oder auch nach dem Shared Secret. Hier hilft nur ein Löschen und dann neu Anlegen der Verbindung.

Systemeinstellungen VPN

Systemeinstellungen VPN

Über das Gendern gehen die Meinungen ja sehr auseinander. Wo wir dieses auf jeden Fall fraglich finden, ist beim Benutzer Ordner. Da steht jetzt nämlich „Benutzer:innen“. Das Apple System hat ein Unix/Linux System als Unterbau, und da ist in Dateinamen ein Doppelpunkt ein No-Go. Wie Apple das hier gelöst hat, keine Ahnung. Bisher sind uns diesbezüglich noch keine Fehler aufgefallen, wir bleiben hier aber skeptisch, zumal dies ja auch nur landes-spezifisch ist, im Englischen gibt es kein Gendern, obwohl der Begriff dort her kommt.

Benutzerordner gegendert

Benutzerordner gegendert

OpenCore

Und zum Schluss kommt jetzt ein wirklich erfreuliches Projekt, was allerdings gar nicht von Apple kommt. Vermutlich ist es Apple sogar eher ein Dorn im Auge. Wir finden es trotzdem Klasse, weil es die beste Umweltschutzmaßnahme ist, die wir uns vorstellen können.

Mit jedem neuen System fliegen bei Apple Rechner aus der Liste der unterstützten Geräte. Und das ist bitter, denn wenn es keine Sicherheitsupdates mehr gibt, ist der Rechner plötzlich nur noch Elektroschrott. Uns graut ehrlich gesagt schon vor der Zeit, wenn sich dieses Prinzip auch bei Elektroautos durchsetzen wird. Keine Softwareupdates mehr, keine Fahrerlaubnis mehr. Zum Glück ist es noch nicht so weit. Am Mac kann man diese Spanne zwar noch immer etwas ausdehnen, z.B. durch die Verwendung eines Fremdbrowsers wie Firefox oder Chrome. Hier werden auch ältere Systeme unterstützt. Aber irgendwann ist natürlich auch hier Schluss. Mal abgesehen davon, das die groben Sicherheitslücken meist im System stecken. Und sich natürlich iCloud & Co. sehr schnell nach Auslaufen der Support Zeit nicht mehr nutzen lassen. Aber zum Glück gibt es hier inzwischen Abhilfe, Dank OpenCore.

OpenCore Legacy Patcher 0.6.8

OpenCore Legacy Patcher 0.6.8

OpenCore ist ein OpenSource Projekt, das, einfach gesagt, dem Rechner vorgaukelt, er wäre deutlich neuer. Hierzu installiert man entweder auf einem USB-Stick, einer SD-Karte oder auch auf der internen SSD eine angepasste Firmware.

OpenCore EFI BOOT

OpenCore EFI BOOT

 

OpenCore EFI BOOT

OpenCore EFI BOOT

 

Jeder Mac hat dieses sog. EFI (Extended Firmware Interface). Und so lässt sich selbst auf über 10 Jahre alten Rechnern noch ein aktuelles System installieren. Voraussetzung ist natürlich, das die Hardware einigermaßen Leistung liefern kann, also eine schnelle SSD verbaut wurde und ausreichend RAM vorhanden ist. Aber das lässt sich ja, zumindest bei den alten Rechnern, meist nachrüsten.

MacBook Air 2015 mit OpenCore BOOT

MacBook Air 2015 mit OpenCore BOOT

Wieviel Arbeit im OpenCore Projekt steckt, lässt sich nur schwer erahnen. Denn gerade bei den Rechnern, wo sich nur schwerlich bis gar nicht die Grafikkarten tauschen lassen, müssen ständig die Treiber angepasst werden, da Apple natürlich diese Hardware im neuen System nicht mehr mit einpflegt. Diese kommen im Anschluss an die Installation durch die sog. „Root Patches“ ins System. Dies ist auch der einzige Haken an OpenCore: bei jedem Update muss man aufpassen, das man vor dem Update OpenCore aktualisiert, da man ansonsten Gefahr läuft, das der Rechner nach dem Update nicht mehr startet. Wer das Prozedere aber einmal verstanden hat, kann mit OpenCore die Laufzeit seines geliebten Macs um einige Jahre verlängern. Und das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern vor allem die Umwelt, da es Ressourcen spart. Und das finden wir, ist das Beste, was wir für unseren Planeten tun können.

Was das recyceln alter Hardware angeht, gehen wir inzwischen sogar noch weiter. Wenn die Reparatur eines iMacs denn gar nicht mehr lohnt, weil Netzteil oder Grafikkarte defekt sind und das Gerät auch noch nicht mit RAM oder SSD aufgerüstet wurde, dann kann man den iMac mit etwas Aufwand noch als Monitor weiter betreiben. Hierzu „Entkernt“ man ihn und baut alles an Hardware aus. Übrig bleibt dann nur das Gehäuse und das Monitor Panel. Meist stammt dieses von Samsung. Hat man die genaue Bezeichnung, kann man hierfür das passende Steuerungsboard bestellen und mit etwas Handwerklichem Geschick in den ehemaligen iMac einbauen. Inzwischen gibt es diese Boards nicht nur mit HDMI oder Displayport Anschluss, sondern sogar mit USB-C. So lässt sich ein alter iMac 27“ als Monitor an einem aktuellen MacBook Pro betreiben und bekommt derart ein zweites Leben geschenkt. Schick aussehen tut er auf jeden Fall.

iMac als Monitor mit USB-C, HDMI und Displayport Anschluss

iMac als Monitor mit USB-C, HDMI und Displayport Anschluss

Mac OS 12

Monterey - M1 Max und M1 Ultra CPUs

Neues System, neue Versionsnummer. Nach BigSur 11.x kam Monterey 12.x und brachte deutlich weniger Neuerungen mit sich als seine Vorgänger. Aber ehrlich: man kann und sollte das Rad auch nicht jedes Jahr neu erfinden wollen. Neu hingegen ist so einiges an Hardware, die M1 Prozessoren sind weiter gereift und die MacBook Pros fühlen sich wertiger an als ihre Vorgänger. Und haben endlich wieder lange vermisste Schnittstellen an Bord wie einen HDMI Ausgang, einen SD Card Slot und den allseits beliebten Mac Safe Stromanschluss. Ja, Sie haben richtig gelesen, Apple hat tatsächlich Kundenwünsche berücksichtigt und die Stromversorgung per Magnetstecker zurückgebracht. Doch der Reihe nach.

Apple MacBook Pro 2021 - linke Seite

Apple MacBook Pro 2021

Neue Hardware

MacBook Pro 14“ und 16“

Im Herbst 2021 erschienen, hieß es für die meisten Kunden erst einmal warten auf die neuen Top Geräte. Die Standard Konfigurationen („Pro“) waren zwar schnell erhältlich, die wirklichen „Pro“ Optionen, die bei Apple „Max“ heißen, jedoch nicht. Beispiel gefällig? Ein Kunde hatte 6 MacBook Pros am 19.10.2021 bestellt, geliefert wurden sie am 28.03.2022. Das kann schon mal existenziell werden, wenn man neue Mitarbeiter einstellt und die keinen Rechner zum Arbeiten haben. Aber sowohl die 14“ als auch die 16“ Geräte machen einen sehr guten Eindruck und fühlen sich insgesamt hochwertiger an als die Intel Vorgänger. Auch sind sie etwas schwerer und dicker geworden und man glaubt es kaum: sie lassen sich auch leichter reparieren, denn z.B. der Akku ist nicht mehr so massiv verklebt. Ein Punkt, der uns als IT Dienstleister immer wichtiger wird, nämlich alte Geräte vernünftig reparieren zu können und nicht noch mehr Elektronik-Schrott zu produzieren. Uns zumindest gefielen die 2021er 14“ und 16“ MacBook Pros sofort. Nun im Sommer 2022 wurde auch die MacBook Pro 13“ Reihe erneuert. Warum hier weiterhin die Touch Bar verbaut wird, ist uns ein Rätsel. Aber vermutlich ist der Grund nur der, damit Apple das Gehäusedesign nicht verändern musste. Denn die Touch Bar wurde von den wenigsten Entwicklern berücksichtigt und zeigt deutlich, das nicht alles, was auf den ersten Blick schick aussieht, auch als Innovationen angenommen wird. Ansonsten ist es beim MacBook Pro 13“ von 2022 bei den Schnittstellen der zwei USB-C Buchsen geblieben, vermutlich auch, um das Gehäusedesign nicht verändern zu müssen. Neu ist allerdings die M2 CPU, die eine erneute Performance-Steigerung mit sich bringt. In wieweit sie den M1 Max und M1 Ultra Chips Konkurrenz machen kann, muss sich erst noch in der Praxis zeigen.

Apple MacBook Pro 2021 - rechte Seite

Apple MacBook Pro 2021

Mac Studio und Studio Display

Der Mac Studio mit M1 CPU war eine echte Überraschung. Plötzlich ist da ein Gerät am Markt, das aussieht wie drei übereinander gestapelte Mac minis mit der Leistung eines Mac Pro. Und sofern die Software für die M1 Max und M1 Ultra CPU’s bereits angepasst ist, lässt er die Mac Pros auch tatsächlich hinter sich. Eine klare Empfehlung für alle, die Rechenleistung brauchen. Ob einem das Design des Studio Displays seinen stolzen Preis wert ist, muss jeder selber entscheiden. Wer auf das zeitlose Apple Design verzichten kann, greift vielleicht lieber zu ebenso hochwertigen EIZO Monitoren mit 5 Jahren Garantie. Wer auf Apples Design Wert legt, hat jetzt eine Alternative zum deutlich teureren Pro XDR Display.

Apple Mac Studio - M1 Ultra

Was ist neu in Monterey

Doch zurück zum Betriebssystem Monterey.

Apple OS 12 Monterey laden

Apple OS 12 Monterey - 12GB müssen geladen werden

Leider sind einige Funktionen nur auf neuerer Apple Hardware verfügbar. Bei einigen Funktionen verständlich, bei anderen ist es ein eindeutiger Versuch, Kunden zu einem Neukauf zu bewegen, denn Konkurrenzprodukte zeigen, dass es auch auf älterer Hardware möglich ist. Beispiel gefällig?

Facetime

Der Facetime „Portrait Mode“, also das unscharf Blenden des Hintergrundes bei einem Facetime Call, läuft nur auf M1 Macs. Dasselbe Feature gibt es jedoch auch in Microsoft Teams oder der Software Zoom, und da läuft es auch auf nicht M1 Rechnern. Für den, der einen M1 Mac hat, ist es natürlich trotzdem „nice to have“, genau wie die Funktionen „spatial audio“ und „voice isolation“, die 3D Raumklang einführen. Wobei „voice isolation“ für das Herausfiltern von Hintergrundgeräuschen sorgt und „spatial audio“ für den Raumklang. Das Herausfiltern von Hintergrundgeräuschen können zwar auch gute Headsets, z.B. von Blueparrott, aber solch eine Funktion am Rechner zu haben (alle Mac Modelle ab 2018) ist schon fein.

Die Funktion „SharePlay“ wird vermutlich nur wenige begeistern, zumindest nicht die Pro User, die mit dem Mac arbeiten und Geld verdienen wollen. Hier lassen sich Filme gemeinsam ansehen, auch wenn man räumlich getrennt ist. Schöne neue Welt, keimfrei und auf Distanz.

Airplay

Airplay bit gibt es ja schon lange, was noch fehlte, war den Mac auch als Airplay-Empfänger nutzen zu können. Das könnte in Zukunft ein durchaus nützliches Feature werden, nämlich dann, wenn ältere Rechner ausgemustert werden, aber noch Monterey unterstützen. Dann können sie noch weiter als Airplay-Empfänger dienen. Jetzt ist es nett, wenn man z.B. bei Freunden zu Besuch ist und dort einen Film vom iPhone mal eben auf dem großen Bildschirm eines iMacs zeigen möchte.

Universal Control

Apropos teilen: mit Universal Control kann man Maus, Keyboard oder Trackpad über mehrere Geräte hinweg nutzen (Mac + iPad). Voraussetzung ist, dass die Geräte alle über denselben iCloud Account angemeldet sind. Und Universal Control kann auch Drag & Drop, über mehrere Geräte hinweg. Wer der iCloud aus Datenschutzgründen nicht traut: es gibt wie immer Alternativen. „Type2Phone“ gibt z.B. den Mac als Bluetooth-Eingabegerät aus. Selbst Copy & Paste ist möglich. So tippe ich am iPhone gerne meine Nachrichten in Threema, Signal oder WhatsApp und muss dies nicht am Touchscreen des Gerätes selber erledigen. Universal Control sollte man nicht mit „Sidecar“ verwechseln, also dem Bereitstellen z.B. eines iPads als Bildschirm-Erweiterung. Und auch Sidecar benötigt iCloud zum Koppeln. Und kann alternativ ersetzt werden durch „Duet“, das den Desktop ebenso spiegeln oder erweitern kann.

Safari

In Safari kann man nun Tab-Gruppen anlegen und diese damit thematisch zusammenfassen. Eigentlich eine hilfreiche Funktion, die allerdings fast überall zu Problemen beim Sync zwischen Tabs von Mac und iOS Geräten geführt hat, wenn z.B. auf einem iOS Gerät schon iOS 15.x installiert ist, auf dem Mac aber noch BigSur läuft. Und nicht alle Rechner unterstützen Monterey, können aber bis Herbst 2023 eigentlich problemlos weiter genutzt werden, da Apple sie bis dann noch mit Sicherheitsupdates versorgt.

Apple OS 12 Monterey - Browser-Tab Gruppen erzeugen

Apple OS 12 Monterey - Browser-Tab Gruppen erzeugen

Apple OS 12 Monterey - Browser-Tabs

Apple OS 12 Monterey - Browser-Tabs

Karten

Hier sind inzwischen 3D Ansichten hinzugekommen, die wirklich beeindruckend sind. Dies hilft nicht nur bei der Reiseplanung, sondern vor allem Architekten und Stadtplanungsbüros bei der Arbeit. Das Upgrade der Karten App ist allerdings auch z.B. in BigSur aufrufbar und nicht nur in Monterey sichtbar, bezieht sich also mehr auf den Datenbestand als auf die Systemversion.

Apple OS 12 Monterey - Karten in 3D

Apple OS 12 Monterey - Karten in 3D

Apple OS 12 Monterey - Karten in 3D

Apple OS 12 Monterey - Karten in 3D

Private Relay, Hyde My Email, Mail Privacy Protection

Private Relay ist ein weiterer Schritt Apple’s hin zu mehr Privatsphäre für den Nutzer. Verfügbar ist es allerdings nur für diejenigen, die für den Nutzen Ihrer iCloud auch Geld bezahlen. Was tut es? Es verschleiert im Prinzip die IP-Adresse des Nutzers beim Surfen im Internet mit Safari, so dass Webseiten-Betreiber oder auch Provider keine Rückschlüsse mehr aus dem Surfverhalten des Nutzers ziehen können. Einher gehen Funktionen wie „Hyde My Email“, bei dem Nutzer sich temporäre Email-Adressen zulegen können, die dann auf ihre richtige Email-Adresse weitergeleitet werden, quasi ein Email Alias. Eine gute Hilfe speziell für all diejenigen, die z.B. keine eigene Domain besitzen, auf der sie sich eigene, temporäre Email-Adressen anlegen können. In dieselbe Richtung zieht auch die sog. „Mail Privacy Protection“ für Apple Mail. Hiermit lassen sich Tracking Pixel, also das Nachladen von unsichtbaren, einen Pixel großer Bilder, verhindern, mit deren Hilfe Spammer nachvollziehen können, ob eine Email Adresse existiert oder nicht. Natürlich gibt es auch hier Alternativen von Fremdanbietern wie LittleSnitch der Software Schmiede Obdev.at, aber die setzt voraus, dass man sich mit dem Thema eingehender beschäftigt. Und so ist Apples „Mail Privacy Protection“ sehr zu loben, denn sie schützt den nicht Technik-affinen Anwender davor getreckt zu werden bei seinen Mail Aktivitäten.

Alle Inhalte und Einstellungen löschen

Interessant für alle, die Ihren Mac verkaufen oder weitergeben wollen. Bereits bekannt von iOS, soll es die Weitergabe eines Macs ermöglichen, ohne das System neu aufsetzen zu müssen und alles einmal mit Nullen und Einsen zu überschreiben. Getestet haben wir es noch nicht, aber wenn ich ein Gerät mit einer SSD einsetze und die Partition auch noch mit FileVault verschlüsselt habe, sollte eigentlich nichts dagegen sprechen. Denn wenn ich diesen Schlüssel „fortwerfe“, sollten sich im Anschluss auch keine Daten mehr rekonstruieren lassen. Wer noch Festplatten nutzt und keine Verschlüsselung selbiger vornimmt, kommt um ein sicheres Überschreiben selbiger nicht herum. Dies soll jetzt keine Aufforderung zum Verschlüsseln sein. FileVault ist ein tolles Feature, vor allem für mobile Geräte. Wer jedoch mit großen Datenmengen arbeitet an einem festen Arbeitsplatz, der sollte besser aus Performance-Gründen nicht verschlüsseln. Ausserdem sind dann die Chancen im Falle eines Rechner-Crashs deutlich höher, diese Daten noch zu retten.

Live Text

Live Text bedeutet nichts anderes als OCR in Bildern durchzuführen, also eine Texterkennung in einem Bild. Hierfür kann man eine extra Software wie z.B. ABBYY FineReader kaufen und bemühen. Sie wird sicherlich akkurater sein als Apples „Live Text“. Aber, eine ins Betriebssystem integrierte OCR Funktion ist schon ein echtes Killer Feature. Und das wirklich tolle daran: sie ist auch Offline verfügbar und sendet die Daten auf Wunsch nicht an Apple Server. Probieren Sie es einfach mal aus und öffnen in Monterey eines Ihrer eigenen Fotos, das Text enthält. Sei es eine Telefonnummer auf einer Visitenkarte oder eine Webadresse, die Sie zu faul sind abzutippen. Sie können das Bild mit Vorschau oder Fotos öffnen, aber selbst das Anzeigen mit Quick Look (Leertaste) im Finder genügt. Bewegen Sie den Cursor über die Textstelle, und nun sollte der Mauspfeil zu einem Text-Cursor werden und Sie können den Text herauskopieren. Hierfür würde ich glatt mal ein Apple „amazing“springen lassen. Kleine Dinge helfen im Alltag manchmal mehr, als der ganz große Rundumschlag.

Apple OS 12 Monterey - Live-Text - nachschlagen

Apple OS 12 Monterey - Live-Text - nachschlagen

Apple OS 12 Monterey - Live-Text Übersetzungen - lokal durchführen

Apple OS 12 Monterey - Live-Text Übersetzungen - lokal durchführen

Apple OS 12 Monterey - Live-Text Übersetzungen - Sprachen laden

Apple OS 12 Monterey - Live-Text Übersetzungen - Sprachen laden

Apple OS 12 Monterey - Live-Text Übersetzungen

Apple OS 12 Monterey - Live-Text Übersetzungen

Apple OS 12 Monterey - Live-Text Übersetzungen

Apple OS 12 Monterey - Live-Text Übersetzungen

Kleine Helfer

Und zum Schluss noch ein paar kleine Neuigkeiten rund um Monterey, die das digitale Alltagsleben erleichtern, ohne gleich als großes neues Feature bezeichnet werden zu müssen. Kopiervorgänge im Finder können jetzt fortgesetzt werden, ähnlich den Downloads in Safari.

Apple OS 12 Monterey - Kopiervorgänge

Apple OS 12 Monterey - Kopiervorgänge

Apple OS 12 Monterey - Kopiervorgänge fortsetzen

Apple OS 12 Monterey - Kopiervorgänge fortsetzen

Oder die Batterie-Anzeige, die gleich ersichtlich macht, was die aktuellen Stromfresser sind. Das ging zwar schon immer über die Aktivitätsanzeige, aber so ist es natürlich schneller.

Apple OS 12 Monterey - Energieverbrauch

Apple OS 12 Monterey - Energieverbrauch

Über Emojis oder Memojis kann man sich natürlich streiten, aber das personalisierte Gesicht, das die Augen rollt, wenn man sein Passwort eingibt, ist wirklich ein niedliches Gimmick.

Apple OS 12 Monterey - Memoji

Apple OS 12 Monterey - Memoji

Server?

Und zu guter letzt müssen wir natürlich, wie immer hier, die Frage nach der Server Software stellen. Apple, Mac User brauchen eine Server Software! Mit Monterey wurden nun die letzten, noch übrig gebliebenen Fragmente eingestampft und man erhält, beim Aktualisieren auf die letztmögliche Version 5.12.2 der Server Software die Meldung, dass diese zukünftig nicht mehr weitergeführt wird. Ok, es war ja eh seit OSX 10.11 nichts brauchbares mehr übrig. Ach Apple, alles wonach wir verlangen, ist eine Server Version, bei der man zuverlässig Benutzerrechte für Dateifreigaben setzen kann. Das, was davon in den Systemeinstellungen noch übrig ist, taugt schon lange nichts mehr. Und wenn möglich bitte auch wieder mit AFP, dem AppleFileSharingProtocoll, das war unserer Meinung nach nämlich nicht nur schneller, sondern auch sicherer als das Windows SMB Protokoll. Ganz besonders in der aktuellen Zeit der Verschlüsselungstrojaner. Die perfekte Hardware wäre mit den Mac Studio Rechnern vorhanden, aber wo bleibt die Software? Hoffentlich ändert hier Apple bald die bisher verfolgte Politik, denn ewig können die alten Systeme nicht weiterlaufen, und dann?

Apple OS 12 Monterey Server wurde eingestellt

Apple OS 12 Monterey Server wurde eingestellt

Apple OS 12 Monterey Server - oder was davon noch übrig ist

Apple OS 12 Monterey Server - oder was davon noch übrig ist

Apple OS 12 Monterey Dateifreigabe - Wo ist-mein Server?

Apple OS 12 Monterey Dateifreigabe - Wo ist-mein Server?

Apple OS 12 Monterey Dateifreigabe

Apple OS 12 Monterey Dateifreigabe

Mac OS 11

Big Sur - Willkommen M1 CPU

Als Apple einst den Umstieg von Power PC Prozessoren auf Intel CPU’s bekannt gab, war die Überraschung groß. Diesmal hatte es sich bereits vorher angekündigt, dass Apple wieder einen großen Schritt wagen wird. Und so steht diesmal eine neue Zahl vor dem Punkt, denn nach OS 9 und OS 10 (X) folgt nun OS 11, wieder mit einem Umstieg auf eine neue Prozessor Generation, die M1 Arm - Prozessoren. Nein, es sind nicht die weltweit absolut schnellsten Prozessoren, aber wohl die weltweit schnellsten Prozessoren im Verhältnis zu ihrem recht geringen Stromverbrauch. Ein guter Schritt Apples, den weltweit stetig steigenden Energieverbrauch der Personal Computer zu senken. Und der Umstieg lief diesmal wesentlich reibungsloser als erwartet. Denn nicht alle wichtigen Programme waren zur Veröffentlichung von Big Sur und der Auslieferung der ersten, mit dem M1 Prozessor ausgestatteten Mac’s, bereits für das neue System kompiliert und angepasst. Und die, wie damals beim Umstieg von OS 9 auf OS X mitgelieferte Emulationsumgebung „Rosetta“, läuft jetzt unter dem Namen „Rosetta 2“ schnell und unbemerkt im Hintergrund und bindet alte Software mit ein. Eine große Leistung, denn konnte man einst noch das alte OS 9 im Fenster im Hintergrund starten sehen und sich kurz einen Kaffee holen, merkt man jetzt rein gar nichts davon wenn Rosetta startet. Ja, stellenweise läuft die Software in Rosetta 2, dank der neuen M1 Prozessoren, wesentlich schneller als nativ auf vergleichbaren Intel Rechnern. Chapeau Apple!

MacBook-Pro - M1

Apple MacBook-Pro - M1

Allerdings können die M1 Prozessoren nicht ganz verleugnen, wo sie herkommen, nämlich aus dem mobilen Bereich der iPad’s und iPhone’s. Und das ist auch ihr größtes Manko: sie sind, zumindest bisher, auf 16GB RAM limitiert. Das wird im Office Bereich gut und ausreichend sein, für professionelle Anwender aus Grafik-, Video- oder Audioproduktion ist das viel zu wenig. Zum Glück können die auch weiterhin auf Intel Prozessoren ausweichen, was aber eine schwierige Entscheidung ist, wenn man weiß, dass in Zukunft selbige nicht mehr unterstützt werden. Allerdings hat Apple hier einen Zeitraum von ca. 7 Jahren genannt, was mehr als ausreichend sein dürfte. Selbst darüber hinaus könnte es noch Sicherheitsupdates geben laut Apple.

Was ist neu in Big Sur

iOS und Mac OS hatten sich ja bereits über die letzten Jahre immer weiter angenähert. Nun wird es auch auf dem Mac noch etwas mehr „Klicki Bunti“.

Apple OSX Big Sur - Dock

Das überarbeitete Dock

Fenster und Dialoge bekommen abgerundete Ecken, ähnlich wie auf iOS Geräten. Das wird nicht jedem gefallen, sieht es doch recht verspielt aus. Viele andere, aus iOS bekannte Systembestandteile, halten ebenfalls auf dem Mac Einzug. Das Kontrollzentrum, Widgets und eine überarbeitete Mitteilungszentrale.

Apple OSX Big Sur - Kontrollzentrum

Das neue Kontrollzentrum

Apple OSX Big Sur - Widgets

Die Widget Area

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oder die Batterieanzeige in den Systemeinstellungen mit einem Benutzungsprotokoll.

Apple OSX Big Sur - Batterie

Die Batterie Anzeige

 

Apple OSX Big Sur - Systemeinstellungen

Apple OS Big Sur - Systemeinstellungen

 

Apple OSX Big Sur - TimeMachine

Der TimeMachine Balken ist jetzt animiert beim vorbereiten des Backups

Catalyst

Eine wichtige Neuerung in Big Sur bietet, dank der von Apple bereit gestellten Entwickler Software MacOS Catalyst, die Möglichkeit, iOS Apps auch auf dem Mac laufen zu lassen. Voraussetzung ist hier aber ein Rechner mit M1 Prozessor. So soll noch einmal die Programmvielfalt erweitert werden und sich die Möglichkeit bieten, am iPhone oder iPad lieb gewonnene Software auch auf dem Mac laufen zu lassen. Vorausgesetzt, der Entwickler gibt die App dafür frei. Apple selber hat z.B. bei Apple Maps, iMessage, Erinnerungen und Notizen standardmäßig auf Catalyst gesetzt. Ein weiteres Zeichen dafür, dass in Zukunft die Systeme von iOS und Mac OS noch weiter verschmelzen werden.

Sicherheit

Bei der Sicherheit hat Apple noch mal kräftig nachgelegt. Die Installation des Betriebssystems muss digital signiert werden, das macht es Schadsoftware noch mal schwieriger, das System zu kompromittieren. Allerdings macht es auch Hilfsprogrammen schwerer bis unmöglich, das System 1:1 zu klonen, um nach einem Ausfall des Systemvolumens umgehend von einem anderen Volumen zu starten (z.B. extrem wichtig bei Servern). Carbon Copy Cloner, die Nr. 1 Clone Software für den Mac, zeigt wie es trotzdem geht: nach dem Klonen der System-Partition installiert man die System-Software noch einmal neu, da der Carbon Copy Cloner nur die Daten-Partition kopiert (siehe auch Artikel zu Mac OSX 10.15). Ein Workaround, mit dem man leben kann.

Apple OSX Big Sur - Software Updates

Apple Sicherheitsupdates unter Big Sur

Server

So gelungen OS 11 Big Sur und die neuen M1 Prozessoren auch sein mögen, schmerzlich vermissen tun wir nach wie vor eine Server Lösung von Apple.

Apple OSX Big Sur - Server-Start

Apple OS Big Sur - Server-Start

Alte Server Systeme können nicht ewig weiter laufen, hier muss dringend eine Lösung von Apple her. Zwar gibt es noch immer die Software „Server“ (macOS Server) im App Store zu kaufen, aber eine Bewertung von 1,4 Sternen spricht wohl Bände.

Apple OSX Big Sur - AppStore OSX Server Bewertung

Apple OS Big Sur - AppStore Server Bewertung

Das Wichtigste wäre, wie schon in vorherigen Artikeln angesprochen, eine brauchbare Dateifreigabe-Option. Die ist nach wie vor in den Systemeinstellungen unter „Freigaben“ zu finden.

Apple OSX Big Sur - Server - Freigaben

Apple OS Big Sur - Server - Freigaben

 

Apple OSX Big Sur - Server - Einstellungen

Apple OS Big Sur - Server - Einstellungen

Mal abgesehen davon, dass inzwischen AFP (Apple File-Sharing Protokoll) gar nicht mehr funktioniert, ist weiterhin keine vernünftige Benutzerverwaltung mehr möglich. Soll heißen, wenn ich andere Benutzer oder gar Gruppen anlege, die unter unterschiedlichem Namen auf den Server zugreifen wollen und unterschiedliche Berechtigungen bekommen sollen, dann ist dies derzeit nicht mehr möglich. Also ein simples Aufteilen des Servers nach einem Bereich für die Mitarbeiter (Server_XY) und einem eigenen Bereich für die Geschäftsführung (Intern_XY) ist nicht mehr möglich. Auch wenn es sich noch einrichten lässt, in der Praxis funktionieren die Benutzerrechte nicht mehr. Soll heißen, Benutzer B kann die Dateien von Benutzer A nicht mehr bearbeiten, weil ihm dazu die Berechtigung fehlt. Der Fehler ist bekannt und reproduzierbar und das seit nun bereits 6 Betriebssystem-Versionen in Folge!!! Einziger uns bekannter Workaround: am Server einen einzigen Benutzer anlegen, mit dessen Namen dann alle auf den Server zugreifen. Auf einem Mac mini mit M1 Chip und einem SSD-RAID System kann man so unglaubliche Geschwindigkeiten im Netzwerk erzielen, nur auf Grund der fehlenden Benutzerverwaltung wird das für die wenigsten Firmen praktikabel sein. Denn welchem Chef ist es schon egal, ob seine Mitarbeiter in seine internen Dokumente Einblick haben dürfen? Also bitte Apple, bessert hier endlich, endlich nach!

Mac OSX 10.15

Catalina - 32 Bit sagt Tschüß

Wenn Apple etwas neues einführt, ist dies meist ziemlich konsequent. Wir erinnern uns noch gern, als einst USB eingeführt wurde und die alte, serielle Schnittstelle plötzlich in keinem Rechner mehr zu finden war. Ein Aufschrei ging durch die Branche, doch schon wenige Zeit später vermissten die meisten Benutzer die alte, in die Jahre gekommene Schnittstelle nicht mehr. Beim Umstieg auf OS X von OS 9 war es ähnlich, wobei dort das alte OS 9 System zumindest in einer virtuellen Umgebung ein ganzes Weilchen noch weiter laufen durfte. Das hätte sich manch einer sicher auch für Catalina gewünscht, denn hier ist es für manch einen auch finanziell ziemlich schmerzhaft. Alle Grafiker, die bei Adobe die CS 6 Suite gekauft haben, müssen sich unter Catalina von dieser verabschieden und auf das Adobe Abo Modell umsteigen, sofern sie mit Adobe Produkten weiter arbeiten wollen. Oder sie steigen um auf Affinity Produkte wie Affinity Photo (Photoshop Equivalent), Affinity Designer (Illustrator Equivalent) oder Affinity Publisher (Indesign Equivalent). Das geht zwar mit etwas Willen ganz gut, scheitert aber spätestens dort, wo ein Austausch offener Dateien gefordert ist, also wo Indesign oder Illustrator Dateien weiter verarbeitet und editiert werden müssen. Bei vieler anderer Software ist der Umstieg leichter zu verschmerzen. Für Office 2011 gibt es mit Office 2016 oder 2019 bereits seit längerem 64 Bit fähige Versionen, die sowohl zu kaufen als auch zu mieten sind zu einem fairen Preis. Das Abo Modell scheint sich nicht überall durchzusetzen auch wenn es für den ein oder anderen manchmal sogar nützlich ist.

MacPro 2019

Lange und sehnlichst von den Profi Nutzern erwartet, ist auch der neue, wieder modular aufgebaute MacPro gewesen. Und er übertrifft alle Erwartungen, sowohl was Performance als auch Service und Upgradefreundlichkeit angeht. Leider trifft das auch für den Preis zu. Das Basismodell startet schon mit satten 6.499,-€ in den Markt. Aber dafür ist damit zu rechnen, das man dieses Flaggschiff Apples auch wieder für 10 Jahre lang nutzen werden kann. Selbst der Prozessor lässt sich tauschen, RAM und Festplatten sogar Kinderleicht. Apple kommt hier auch den vielfach geäußerten und in unseren Augen auch berechtigten Kritiken der Umweltfreundlichkeit und Reparaturfähigkeit nach. Wir hoffen sehr, das sich dies bald auch bei allen anderen Apple Produkten wiederfinden wird. Wegwerfprodukte produzieren kann jeder, Modular mitwachsende Systeme produzieren hingegen nur wenige.

Was ist neu in Catalina?

Das nur noch Programme, die mit 64 Bit programmiert wurden laufen und alle alte, 32 Bit Software nicht mehr startet, hatten wir bereits eingangs erwähnt. Augenscheinlich ist auch, das sich iOS und Mac OS immer mehr angleichen. Das es seit neuestem auch ein iPad OS gibt, haben viele meist gar nicht bemerkt, da sich die Systeme optisch weiterhin gleichen und nur im Funktionsumfang unterscheiden. Apple weicht die von iOS stellenweise recht rigorosen Restriktionen was externe Hardware ud Dateisystem angeht hier immer mehr auf. Selbst Bluetooth Mäuse lassen sich jetzt mit dem iPad koppeln oder das iPad via so genanntem „Sidecar“ als externes Display am Mac verwenden (neueren Modellen vorbehalten). Für Catalina bedeutet der Angleich an iOS z.B., das in den Systemeinstellungen jetzt auch die Apple ID omnipresent oben über allen anderen Einstellungen steht.

Mac OSX Catalina im AppStore - Apple Support Hamburg - System Support

Und wer sich nicht anmelden will, muss den roten Punkt dauerhaft ertragen, der immer mahnt, noch etwas unerledigt gelassen zu haben.

Das ist nicht schön. Auch wenn die iCloud vielen angenehme Vorteile bietet, mag nicht jeder seine Daten dort ablegen oder darf es sogar nicht, aus Datenschutzgründen. Beispiel gefällig? Kürzlich hatten wir eine Psychotherapeutin als Kundin, deren gesamte Kundendaten inkl. Sitzungsaufzeichnungen etc. in der iCloud gelandet waren, da ihr gesamter Dokumenten und Schreibtisch Ordner beim aktivieren der iCloud dorthin upgeloaded wurde. Das war wieder guten Wissens geschehen und hätte niemals passieren dürfen. Hier wäre es schön, wenn Apple nachbessern würde und mehr berücksichtigen könnte, das im beruflichen Umfeld Cloud Dienste nicht immer gewünscht oder erlaubt sind.

Denn ansonsten nimmt es Apple mit dem Datenschutz wirklich Ernst, was sehr löblich ist. So kann nun nicht nur für Kamera, Mikrofon oder Dateien und Ordnern eine Freigabe erteilt werden, sondern auch Programmen, die die Tastatur überwachen möchten.

Mac OSX Catalina im AppStore - Apple Support Hamburg - System Support

Das führt leider zu extrem vielen Abfragen des Systems, die die meisten Nutzer eher überfordern als das sie helfen. Auch hier sollte Apple noch mal nachbessern.

Ein lange fälliger Schritt war das aufsplitten von iTunes. iTunes war mal dafür gedacht, Musik auf den iPod zu bringen, als dieser auf den Markt kam. Es folgte der iTunes Store, Apps konnten installiert und synchronisiert werden, gefolgt von Videos, Podcasts und Büchern. Am Ende war es einfach zu viel und so ist es jetzt gut und konsequent, dies endlich aufzulösen. Mit Catalina lassen sich iOS Geräte im Finder „betanken“ und synchronisieren und iTunes wird zur App „Musik“, „Podcasts“ und „TV“ aufgeteilt. Das läuft noch nicht ganz rund, aber das kommt schon noch denken wir.

Mac OSX Catalina im AppStore - Apple Support Hamburg - System Support

Auch neu ist die Applikation „Wo ist?“, mit der man bei angemeldeter Apple ID nicht nur nach Freunden und seinen iOS Geräten suchen kann, sondern in naher Zukunft sicher auch nach verlegten EarPods oder anderen mittels Nachstreckenfunk verbundenen Bluetooth Geräten. Inwieweit man diese Daten der iCloud anvertrauen möchte muss jeder selber entscheiden.

Mac OSX Catalina im AppStore - Apple Support Hamburg - System Support

Die nun über den Finder synchronisierten iOS Geräte legen ihre beim Backup erzeugten Daten immer noch am selben, lokalen Ort ab wie zuvor iTunes. Das ist gut zu wissen, so kann man diese manuell auslagern, denn so ein Backup kann, insbesondere bei mit zu wenig Speicher gekauften Geräten, das System schnell mal komplett zumüllen.

Mac OSX Catalina im AppStore - Apple Support Hamburg - System Support

Was die Sicherheit angeht, so macht Apple jetzt das, was wir schon seit Jahren propagieren und wofür wir inzwischen oftmals belächelt wurden: es teil System und Daten in extra Partitionen auf. Das ist, dank AFPS, inzwischen auch viel einfacher geworden und verschwendet keinen Platz mehr. Eine Partition ist nunmehr nur noch ein Container auf einem Volume. Leider kommen viele Programme damit noch immer nicht einwandfrei klar, natürlich sowieso die, bei denen es beim Erstellungszeitpunkt dieses System noch nicht gab. Aber auch als System Administrator stolpert man, z.B. beim klonen von Systemen, immer wieder über Unzulänglichkeiten des Systems. Wie schon in anderen, vorherigen Artikeln erwähnt, ist es in unseren Augen aber langfristig trotzdem der richtige Weg.

Mac OSX Catalina im AppStore - Apple Support Hamburg - System Support

Der Splittscreenmodus, der bisher nur auf dem iPad genutzt werden konnte, hat nun auch endlich den Weg auf den Mac gefunden. Wer die Maus über den grünen Punkt eines Fensters bewegt, bekommt diese Option angezeigt. Danke Apple, das ist angenehm einfach gelöst!

Mac OSX Catalina im AppStore - Apple Support Hamburg - System Support

Der DVD Player hatte sich ja schon unter Mojave aus dem Programme Ordner in die System Library versteckt, dort ist er zum Glück auch weiterhin zu finden. Wenige nutzen ihn noch, aber schön das es ihn doch noch gibt.

Mac OSX Mojave DVD Player - zu finden unter CoreServices

Bei den Dynamischen Schreibtisch Hintergründen ist mit ein Catalina ein zweiter Hintergrund hinzu gekommen. Catalina ist, wie zuletzt alle von Apple veröffentlichten OS X Systeme, auch ein Naturpark bzw. eine großartige Landschaft. In diesem Falle eine Insel vor der Küste Kaliforniens, etwas südwestlich von Los Angeles gelegen. Und es macht, wie schon bei Mojave, Spaß dem Wechsel der Tageszeiten und des wandernden Lichtes zuzusehen.

Mac OSX Catalina im AppStore - Apple Support Hamburg - System Support

Etwas kritischere Töne müssen wir leider wieder bei der Serversoftware anschlagen, oder besser gesagt bei dem, was da noch von übrig geblieben ist.

Mac OSX Catalina im AppStore - Apple Support Hamburg - System Support

Zwar gibt es den neuen MacPro auch als Rack Variante für das Server Rack, doch wo bitte ist die Software dafür geblieben? Ok, vielleicht soll das neue MacPro Rack nur noch als Render Server dienen, um Video oder 3D Renderings durchzuführen. Aber speziell bei unseren Kunden besteht wirklich, wirklich Bedarf hier mal was neues zu bringen. Also mit den Funktionen, die die letzte „richtige“ Server Version OS X 10.6.8 noch hatte. Auch das Apple AFP (Apple FileSharing Protokoll) auf’s Abstellgleis schiebt, bedauern wir sehr. SMB leistet, speziell in Apple Umgebungen, weder von den Funktionen noch von der Performance das, was AFP konnte. Im Gegenteil, in Zeiten, da in gemischten Umgebungen Trojaner alle nur erdenklichen Laufwerke, die mit SMB freigegeben sind, verschlüsseln können, ist dies für uns ein „No Go“. Abgesehen davon, das die FileSharing Funktion aus der Server Software komplett entfernt wurde und nur noch unter den Freigabe Optionen in den Systemeinstellungen des Systems zu finden ist, funktioniert sie auch häufig nicht mehr sauber.

Mac OSX Catalina im AppStore - Apple Support Hamburg - System Support

So erlebt bei Kunden, die ihren Server von OS X 10.11 auf 10.15 upgegraded haben. Ein Zugriff per AFP war dann nicht mehr möglich, nur noch per SMB. Das ist inakzeptabel! Gerade kleine bis mittelständische Unternehmen brauchen hier wieder dringend eine Apple eigene Lösung, ohne auf Windows oder Linux Server ausweichen zu müssen. Wenn das Herzstück einer Firma mit einem anderen System läuft, gibt es Probleme und irgendwann stellt sich die Frage, ob die Arbeitsplätze nicht auch mit einem anderen System bestückt werden sollten. Bitte Apple, lass es nicht soweit kommen!

Und zum Schluss noch ein Kritikpunkt zur aktuellen Hardware. Der neue MacPro ist zwar das, was wir uns seit langem gewünscht haben. Aber muss es wirklich sein, das der 2012er MacPro Alu Tower damit obsolet gemacht werden muss? Diese Geräte laufen noch immer prächtig, sind dank aufgerüsteten RAM, eingebauten SSD’s, USB3.0 und USB-C Karten sowie schneller und performanter Grafikkarten immer noch top Geräte. Nur bekommen sie OS X 10.15. Catalina gar nicht mehr angeboten. Ein MacBook Pro 15“ von 2012, und zwar nicht das mit Retina Display, jedoch schon noch, obwohl es trotz 16GB RAM, SSD und Core i7 CPU deutlich langsamer als der MacPro von 2012 ist. Das ist nicht fair und schon gar nicht umweltfreundlich. Lange Laufzeiten von Geräten sind das umweltfreundlichste, was man machen kann. Das gilt für Rechner genauso wie für Autos. In diesem Sinne: bitte Apple, versuche nicht nur im Marketing ein grünes Unternehmen zu sein, sondern auch in der Realität. Du kannst es Dir leisten. Zukünftige Generationen werden es Dir danken.

Mac OSX 10.14

Dark Mode und APFS - weiter gereift

Dark Mode

Ob der Mensch einen „Dark Mode“ am Rechner braucht oder nicht, ist jedem selber überlassen. Auf jeden Fall sieht dieser elegant aus und ist Energie sparend, da ein schwarzer Bildschirm weniger Energie verbraucht als ein weißer. Wer davon schläfrig wird, kann in den Systemeinstellungen unter Allgemein das Erscheinungsbild zwischen Dunkel und Hell umschalten, sehr praktisch.

Dark Mode im Erscheinungsbild aktivieren

Dark Mode im Erscheinungsbild aktivieren

Und der neue Standard- bildschirm-Hintergrund begeistert nicht nur Fotografen: die Sanddüne, die darauf zu sehen ist, wechselt nämlich, angepasst an die Uhrzeit, ihre Farbe und das Licht, der Tageszeit entsprechend.

Schreibtisch Hintergrund dynamisch unterstützt Dark Mode

Das sieht nicht nur gut aus, sondern schont auch die Augen.

Mac OSX Mojave - Schreibtisch Hintergrund

Mac OSX Mojave - Schreibtisch Hintergrund

Hier darf man gespannt sein, wie schnell Drittanbieter ihre Software für diesen Dark Mode anpassen werden. Die meisten Apple-Programme sind natürlich bereits optimiert und sehen so wirklich ästhetisch aus.

Dark Mode in den Programmen

Das neue APFS Dateisystem scheint für das System jetzt Pflicht zu sein, zumindest für die Systempartition, auch auf Festplatten. Zuvor wurden nur SSD’s „zwangsgewandelt“ bei der Installation. Zumindest weitere Partitionen lassen sich noch als HFS+ anlegen, was sehr praktisch ist, wenn man noch mit einem zweiten System am Rechner im Dualbootbetrieb arbeitet, welches APFS noch nicht lesen kann.

Festplatten Dienstprogramm

Auch im Finder hat sich etwas getan. Die Option „Cover Flow“ wurde durch „Galerie“ ersetzt. Das kommt etwas moderner und nicht so verspielt daher und zeigt neben einer Dateivorschau auch ein Infofenster mit detaillierten Datei-Infos an.

Galerie Modus ersetzt Cover Flow

Bei RAW-Fotos sogar Belichtungszeit, Brennweite etc. Für Fotografen sicherlich eine große Hilfe, muss doch hier nicht erst ein RAW Konverter bemüht werden. Ebenfalls finden sich hier sogar einfache Editierfunktionen für bestimmte Dateitypen wie Videos oder Bilder. Diese werden über Erweiterungen in den Systemeinstellungen geregelt. Hier darf man gespannt sein, welche Drittanbieter sich hier mit einklinken werden.

Dateien im Finder anpassen

Finder Erweiterungen

Die System Software Update Funktion wurde jetzt wieder aus dem AppStore herausgelöst und in die Systemeinstellungen verfrachtet, wie es einst in OS X 10.6 Lion der Fall war. Hier freuen sich die Administratoren, müssen doch so nicht alle Programme abgescannt werden um ein Systemupdate zu finden. Auch der AppStore wurde überarbeitet und mit Kategorien versehen.

Software Update wieder in den Systemeinstellungen

überarbeiteter AppStore mit Kategorien

Und wieder hat sich Apple damit befasst, wie das System sicherer gemacht werden kann. Vollzugriff auf die Festplatte erhalten jetzt nur noch Programme, die man explizit unter den Systemeinstellungen unter Sicherheit - Datenschutz eingetragen hat. Ein sinnvolles Feature.

Datenschutz für Festplatten Vollzugriff

Das geht Hand in Hand mit der neu erhältlichen Hardware: auch das MacBook Air hat gerade ein Remake erfahren und mit dem T2 Chip einen Chip bekommen, der verhindert, dass z.B. eine Software unerlaubt auf das Mikrophone zugreift. Das ist sehr positiv, allerdings führt dies auf der anderen Seite sicherlich wieder dazu, dass keine Hardware mehr ohne Apple’s Willen ausgetauscht werden kann, da der T2 Chip dann das System komplett sperren würde. Mancher Anwender mag sich hier vielleicht denken, ob man das Schalten über einen Chip stattdessen nicht auch dem Anwender über einen Mikroschalter, der hardwareseitig verbaut wäre, überlassen könnte. Das würde dem Abkleben der eingebauten Kameras Rechnung tragen, was sich viele Anwender angewöhnt haben. Apple’s ehemalige FireWire Webcam „iSight“ hatte das bereits im Jahre 2003 mit einer mechanischen Blende gelöst. Zu einer Zeit also, wo noch kaum jemand über digitales Ausspionieren geredet hat.

Datenschutz - Ad-Tracking beschränken

Um Datenschutz geht es auch in Safari, dort kann man nämlich in den Einstellungen unter Datenschutz das webseitenübergreifende Tracking abschalten.

webseitenübergreifendes Tracking verhindern

Das ist eine tolle Neuerung, die hoffentlich etwas länger überdauert, bevor sie wieder ausgehebelt wird durch Tricks und Kniffe der Webwerbebranche. Die Währung unseres Jahrhunderts sind einfach Daten, zu leicht lassen sich diese immer noch beschaffen. Apple mag teuer und elitär sein, aber meist zahlt man bei Apple mit Geld und nicht mit Daten. Hoffen wir, dass dies noch möglichst lange so bleibt.

 

Eine äußerst sinnvolle Funktion hat Apple allen Messies oder Genies beschert, deren Schreibtischhintergrund vor lauter Dateien nicht mehr zu erkennen ist. Ein Rechtsklick mit der Maus auf selbigem öffnet das Kontextmenü und mit einem Klick auf „Stapel verwenden“ werden alle Dateien und Ordner fein säuberlich übereinander geschichtet, z.B. für Präsentationen.

Stapel verwenden - Schreibtisch aufräumen

Stapel verwenden - Schreibtisch aufräumen

Ein erneuter Klick bringt dann das gewohnte Chaos zurück.

Auch das Dock hat eine kleine, aber praktische Neuerung erhalten: Programme, die zuletzt geöffnet wurden, erscheinen jetzt in der rechten Seite des Docks, zwischen den fest im Dock abgelegten Programmen und den Dokumenten. Das kennt man bereits vom iPad und ist eine sinnvolle Ergänzung.

Genutzte Programme im Dock

Den DVD Player hat Apple nicht abgeschafft, sondern nur in den Tiefen des Systems versenkt. Er befindet sich jetzt im Ordner System - Library - CoreServices - Applications.

Apple DVD Player - zu finden unter CoreServices

Die meisten der neuen Apple-Geräte haben eh kein DVD Laufwerk mehr, aber manch ein Anwender hat dieses Programm lieb gewonnen, lassen sich mit ihm doch auch Dateien bzw. Videos direkt von der Festplatte aus abspielen.

Mac OSX Mojave DVD Player

Neu hinzugekommen sind die App „Sprachmemos“ und „Home“.

Mac OSX Mojave - App Sprachmemos

Kann man Sprachmemos auch lokal verwenden und diese nur auf Wunsch mit der iCloud synchronisieren, ist bei „Home“ diese Synchronisation Pflicht.

Mac OSX Mojave - App "Home" für Smarthome

Wer also sein Smarthome vom Mac aus steuern möchte, braucht auch hier die iCloud. War ich einst ein großer Freund von Mediacentern und Automatisierungen, stehe ich diesen inzwischen kritisch gegenüber, zumindest wenn sie zwanghaft über Clouddienste laufen müssen. IT hat immer Fehler und Schlupflöcher, und hier ist die Wahrscheinlichkeit einfach deutlich größer, dass diese Daten irgendwann auch mal in falsche Hände geraten.

Mojave wird das letzte System sein, welches noch Software im 32Bit- Modus zulässt. Im AppStore akzeptiert Apple diese ja bereits seit einer Weile nicht mehr, zumindest nicht bei neueingereichter Software oder Updates. Dies ist sicher konsequent, manchmal aber auch schmerzhaft, wenn ein lieb gewonnenes Programm, dass man noch dazu für viel Geld erworben hat, nicht mehr weiterentwickelt wird und daher nicht mehr läuft. Mojave warnt hier bereits, aber lässt ein Öffnen selbiger Software noch zu.

64-Bit wird im nächsten System Pflicht

Alles in allem hat Apple mit Mojave gute Arbeit geleistet und wieder mehr Augenmerk auf Optimierung als auf neue Features gelegt. Menschen wollen sich nicht mit jedem neuen System umgewöhnen müssen, sondern meist in der gewohnten Oberfläche weiterarbeiten. Ob Mojave jetzt auch stabiler, schneller und mit weniger Fehlern behaftet ist als die letzten System Upgrades, muss sich erst noch in der Praxis zeigen. Wie immer müssen die meisten Software-Hersteller noch an der Anpassung ihrer Software arbeiten und zumindest ein Feintuning vornehmen, aber alles in allem scheint es diesmal reibungsloser als in den Vorjahren vonstatten zu gehen. Doch wie immer gilt: wer produktiv arbeiten muss, wartet wie immer ein paar Monate ab, damit er nicht unverhofft in der Wüste steht, auch wenn diese schön aussieht und Mojave heisst.

Mac OSX 10.13

In Mac OSX 10.13.x - High Sierra hatten viele die Hoffnung gelegt, Apple würde seit langem wieder ein Upgrade herausbringen, welches statt neuer Funktionen hauptsächlich Performance und Stabilitätsverbesserungen bringen würde.

HighSierra - System Informationen

Es kam leider wieder anders. Zwar bringt High Sierra tatsächlich wenig optische Änderungen mit und erfreut daher sicherlich alle Nutzer, die lieber bei der gewohnten Arbeitsumgebung bleiben. Aber die Weichen, die Apple unter der Haube von High Sierra gestellt hat, sind zwar zukunftsweisend, allerdings wie so häufig in letzter Zeit, mal wieder nicht ausgereift gewesen bei der Auslieferung des Systems. Und so häuften sich am Anfang Bugfix Updates, Security Updates und Kompatibilitäts-Probleme. Ganz schlimm wurde es, als eine Sicherheitslücke bekannt wurde, bei der es mit einfachsten Mitteln möglich war, den kompletten Rechner mit Root Rechten zu übernehmen. Ein Supergau. Inzwischen scheint High Sierra einigermaßen rund zu laufen, aber solche gravierenden Fehler dürfen einem Unternehmen wie Apple eigentlich nicht unterlaufen. Ansonsten sind die Neuerungen unter der Haube, wie das neue Datei System APFS, welches speziell für SSD’s optimiert ist

HighSierra - Festplatten Dienstprogramm

oder die neuen Foto und Video Codecs, HEVC und HEIF, die deutlich effizienter codieren können phantastische Neuerungen. Auch die ebenfalls neu eingeführte Grafikschnittstelle Metal 2 ist zukunftsweisend, insbesondere für Apples Pläne nun auch in Virtuell Reality Welten vorzudringen. Auch das Sicherheitskonzept wurde an vielen Stellen verbessert, u.a. indem Entwickler nun dazu angehalten werden, möglichst auf Kernel Extensions zu verzichten (Erweiterungen, die sich tief im System einklinken), Überprüfungen der Hardware-ID des Rechners, Entfernen alter unsicherer SHA-1 Zertifikate usw. Die größten Änderungen betreffen aber das eingangs bereits erwähnte Dateisystem AFPS. Es arbeitet deutlich schneller und effizienter als sein Vorgänger HFS+. Partitionen werden dabei zu Containern und erleichtern das Umstrukturieren eines Systems enorm. Wenn denn die Entwickler alles richtig gemacht hätten. Das Dateisystem arbeitet zwar einwandfrei, nicht jedoch die zur Konfiguration benötigten Werkzeuge.

HighSierra - Festplatten Dienstprogramm

Festplatten ließen sich nicht mehr initialisieren und aufteilen, 1:1 Kopien nicht mehr richtig erstellen usw. Und auch für die Anwender wurde es im Finder rätselhaft, da Speicherangaben nicht mehr zu stimmen scheinen. Daran ist nicht wirklich AFPS schuld, es tut was es soll, es wurde einfach nur noch nicht richtig implementiert in Finder, Festplattendienstprogramm und Co. Selbst auf der Terminal-Ebene sieht es nicht anders aus. Es scheint einfach, als wäre Apple mit dem selber gesteckten Zeitplan nicht zurecht gekommen und hätte dann ein Verbesserungsupdate nach dem anderen nachreichen müssen. Unserer Einschätzung nach wird sich dies auch noch mindestens ein weiteres Jahr hinziehen und evtl. noch nicht einmal im nächsten System komplett behoben sein.

HighSierra - iCloud

Auch was den vermeintlichen Zwang zur iCloud angeht ist Vorsicht geboten. Wir sehen auch dies skeptisch. Denn im Unterschied zu Dropbox und Co werden die Daten der iCloud, zumindest was Dokumente anbelangt, nicht auf dem System selber vorrätig gehalten, sondern liegen nur noch in der iCloud. Soll heißen, wenn ich keinen Zugriff auf die Cloud mehr habe, habe ich auch keinen Zugriff mehr auf meine Dokumente. Nur so lässt sich natürlich der Platz auf der Festplatte oder SSD wirklich sparen. Das hat bei dem ein oder anderen Nutzer bereits zu wirklichen Katastrophen geführt. Außerdem sind die Anmeldedialoge verwirrend. Wer die iCloud Daten deaktivieren will, wird gefragt, ob er auch wirklich alle Daten löschen möchte, selbst wenn er noch gar nichts hochgeladen hat. Das führt dazu, dass die meisten Anwender alle Daten, die sich im Dokumente-Ordner oder auf dem Schreibtisch befinden, erst mal in die iCloud hochladen. Das kann für einen Arzt oder Rechtsanwalt schnell zu einem Stolperstein werden, denn das Aufbewahren von sensiblen Kundendaten kann schnell rechtswidrig sein.

Unser Rat daher an unsere Kunden: bleiben Sie z.Zt. noch bei El Capitan 10.11.6 oder Sierra 10.12.6 und aktualisieren Sie erst, wenn es keine Sicherheitsupdates mehr gibt, es sei denn Sie benötigen das neue System wirklich, weil eine von Ihnen genutzte Software dieses zwingend voraussetzt. Und unser Wunsch an Apple: neue Betriebssystemversionen besser testen, bevor sie ausgeliefert werden. Kein Anwender ist verärgert, wenn nicht jedes Jahr ein neues Upgrade erscheint. Verärgern tut man seine Nutzer nur durch fehlerhafte Software, womöglich Datenverluste oder den gefühlten Zwang neue Hardware kaufen zu müssen, weil die alte Hardware nicht mehr läuft. Und ein ruinierter Ruf ist schwerer wieder herzustellen, als eine Euphorie über ein neue Innovation zu entfachen.

Mac OSX 10.12

Sierra

Muss ich mit meinem Rechner sprechen können? Hier scheiden sich die Geister. Für die einen ein lang ersehntes Feature, das Apple mit Mac OS X 10.12 Sierra einführt, für die anderen eine nutzlose Funktion. Was am iPhone, wo die Sprachsteuerung mit Siri schon ganz gut funktioniert, eingeführt wurde, hält nun auch auf dem Rechner Einzug. Auch hier wird die Funktionalität erst durch die Rechenpower der Apple Server möglich, sprich alle Spracheingaben gehen erstmal über das Internet. Nur Dateinamen und deren Inhalte werden lokal gesucht und nicht an die Siri Server übermittelt.

Siri - neu in OS X 10.12 Sierra

Nicht nur Siri ist ein weiterer Schritt in Richtung Datenübermittelung, auch die iCloud Dienste schaufeln mehr und mehr Daten in die Cloud. Da Apple sich die SSD’s in seinen Rechnern teuer bezahlen lässt, für viele die einzige Möglichkeit, nachträglich Platz auf dem Rechner zu schaffen, wenn beim Kauf desselbigen hier gespart wurde. So lassen sich nun Schreibtisch oder sogar der gesamte Dokumenten-Ordner in die iCloud verlagern. Hier sind, wie bereits vorher üblich, die ersten 5GB kostenlos, alles darüber wird monatlich in Rechnung gestellt. Die Preise liegen hier etwas über denen des etablierten Dropbox Dienstes, der in unseren Augen aber deutlich mehr Funktionen bietet. Was den Datenschutz angeht, sollte man, je nach Sensibilität der Daten, die Verwendung einer Verschlüsselungssoftware wie Cryptomator (kostenlos) oder Boxcryptor (Abo) 

in Erwägung ziehen. Apple tut hier nur einen Schritt, den die meisten Unternehmen bereits vollzogen haben, nämlich mehr und mehr Daten und Rechenleistung in die Cloud zu verlagern. Das mag bequem sein, birgt eben aber auch Risiken. Abgesehen von der Bezahlung des Speicherplatzes (Eigene Festplatte / SSD = sofortige Bezahlung, Cloud-Dienst = monatliche Miete) bleibt immer die Frage nach der Datenhoheit. Ich spreche hier nicht davon, dass jemand meine Daten wie Texte, Bilder, Filme ansieht, sondern davon, dass Maschinen analysieren, wann ich was gemacht habe. Jeder Klick wird nachvollziehbar, wann, wo, wie und womit ich mich beschäftigt habe. Im Vergleich zu Google, Microsoft, Facebook oder Adobe schneidet Apple, was Analyse und Schutz der Daten angeht, noch sehr gut ab. Aber Daten, die einmal über mich gesammelt wurden, erhalte ich nicht zurück. Und so kann es nicht schaden, hier sparsam vorzugehen. Zum Glück lässt Apple einem hier die Optionen dies einzuschränken und abzustellen. Wer also Sierra einrichtet, sollte am Anfang aufmerksam lesen, wo er besser ein Häkchen setzt und wo nicht, so dass nicht ungewollt Daten in der Cloud landen.

Ansonsten setzt Apple, wie bereits bei dem vorherigen Betriebssystem Upgrades, konsequent den Weg des Verschmelzens zwischen OS X und iOS fort. War das Teilen der Zwischenablage zuvor nur über Fremdanbieter Apps möglich (z.B. Type2Phone), so ist es jetzt Systembestandteil. Vorausgesetzt, man hat auf allen Geräten stets die neueste Software. Ein Dilemma, das vielen sauer aufstößt. Zum Beispiel, wenn sich das neueste iPhone plötzlich nicht mehr mit dem etwas veralteten Betriebssystem des Rechners synchronisieren lässt. Und wer dann am Rechner auf Upgraden klickt, weil es ja kostenlos angeboten wird, steht dann vielfach mit einem Rechner da, dessen Hardware mit dem neuen System hoffnungslos überfordert ist. Dann hilft meist nur der Kauf eines neuen Rechners oder eben das Kontaktieren eines Profis, der die Betriebssystem Uhr wieder soweit zurück dreht, dass die beiden Geräte kompatibel sind, die Hardware des Rechners aber noch genug Performance zum Arbeiten liefert.

Doch auch, wer noch genug Rechenleistung in Reserve hat, sollte vor einem Upgrade genauer hinsehen, denn vielfach ist alte Software oder Hardware nicht mehr kompatibel. Im Profibereich kann das schnell teure Anschaffungen nach sich ziehen, wenn es für einen Großformat Drucker, Scanner oder Audio und Video Hardware keine Treiber mehr vom Hersteller gibt. Zum Glück versorgt Apple ja auch ältere Betriebssysteme noch lange mit Software Sicherheitsupdates. Und wenn Safari keine Updates mehr erhält, dann hilft meist Firefox noch ein Weilchen weiter.

Ein lang ersehntes Feature hielt leider noch keinen richtigen Einzug in OS X 10.12, nämlich das neue Dateisystem, das Apple entwickelt hat mit dem Namen „APFS“, Nachfolger des veralteten HFS+. Eine von Profis lang erwartete Neuerung, die z.Zt. aber nur Entwicklern zur Verfügung steht. Es ist speziell für SSD’s optimiert und erlaubt es u.a., Partitionen dynamisch in der Größe anzupassen, ohne das Laufwerk neu zu partitionieren. Ein Riesenvorteil! Außerdem bringt es die Möglichkeit mit, ganze Laufwerke zu verschlüsseln, und nicht wie bisher mit FileVault nur die Benutzer Verzeichnisse.

Unter iOS soll das neue Dateisystem bereits ab iOS 10.3 kommen, unter OS X vermutlich dann erst unter 10.13.

FileVault in OS X 10.12 Sierra

Bisher war es immer so, das Apple abwechselnd mit jedem neuen System entweder Stabilitätsverbesserungen und Geschwindigkeitsoptimierungen oder neue Features und Funktionen eingeführt hat. 10.6 war enorm stabil und schnell, 10.7 brachte viele neue Funktionen, machte alte Rechner aber langsamer. Bei 10.8 waren die Verbesserungen eher unter der Haube. Und so ging es dann weiter mit vielen neuen Funktionen unter 10.9 und einer besseren Stabilität und Performance unter 10.10. Dito bremste 10.11 wieder alte Rechner aus und nun wurde von allen ein schnelles und stabiles 10.12 erwartet, das vor allem wieder die Profis erfreut. Leider ist dem nicht so. Die Neuerungen betreffen allesamt wieder den Consumer Bereich und das Zusammenwachsen mit den iOS Geräten, wie das Entsperren des Rechners mit der Apple Watch. Aber Vorsicht: dies funktioniert nur mit der sogenannten „Zwei Faktor Authentifizierung“. Ein sehr sicheres Feature, das aber auf Dauer ziemlich nerven kann. Jeder Zugriff an einem neuen Gerät oder Programm muss über einen per SMS versandten Zahlencode verifiziert werden. Und wehe es befindet sich noch ein Gerät mit älterem Betriebssystem wie z.B. 10.8 im Gerätepark, dann klappt die Verifizierung nicht und es bleibt einem keine andere Möglichkeit, als diese wieder umständlich abzuschalten.

Apple 2 Faktor Authentifizierung unter iOS

Einher mit dem neuen System ging auch die Vorstellung der neuen MacBook Pro’s mit der neuen Touch Bar. Ein innovatives, neues Feature, das sich mit Sicherheit durchsetzen wird. Gerade in Profi Programmen für Audio und Video Schnitt lassen sich hier sinnvoll Funktionen auf die Touch Bar legen.

Final Cut Pro X - MacBook Pro - Touch Bar

Aber wie es meist mit neuer Technik so ist, muss auch hier noch einiges ausreifen, bis es denn rund läuft. Freuen dürfen sich all die, die endlich mehr als 1TB Speicherplatz in ihrem MacBook Pro haben wollten: die neuen Geräte lassen sich mit bis zu 2TB ordern. Allerdings immer noch nicht mit mehr als 16GB RAM, was bereits 2011 möglich war. Profis fühlen sich hier nicht zu Unrecht seit langem von Apple vernachlässigt. Denn die neuen MacBook Pro’s haben eines ganz sicher nicht mehr: die Möglichkeit, sie nachträglich zu erweitern. Seit dem es die Retina Displays gibt, hat Apple die mobilen Geräte mehr und mehr gekapselt. Anwendern, die mit einem MacBook Pro von 2012 zu uns kommen, können wir ihr Gerät noch problemlos mit einer SSD in 1,2 oder sogar 4TB und 16GB RAM aufrüsten. Wer noch mehr braucht und auf sein CD/DVD Laufwerk verzichten kann, kann auch gerne das Doppelte an SSD Platz bekommen.

Mac Book Pro - Service durch Apple Support Hamburg - System Support

Das geht bei den neuen Geräten nicht. Hier ist alles fest verklebt oder verlötet. Selbst zur Datenrettung der SSD wird ein spezieller Adapter von Apple benötigt und der Ausbau ist kompliziert. Abgesehen davon, das wichtige Schnittstellen weggefallen sind, die Profis einfach brauchen. Klar, alles läßt sich mit Adaptern lösen, aber das schöne an einem kleinen, eleganten Apple Gerät ist doch auch das Design. Und was nützt mir ein schönes MacBook Pro, das vollgehängt ist mit Adaptern, die nichtmal farblich dazu passen? Und warum verabschiedet sich Apple bitte schön von der größten Innovation seit der Erfindung des Klettverschluss, dem MacSafe Adapter? Soll mein 5.000,- EUR MacBook Pro wieder auf dem Boden landen, wenn ich Nachts schlaftrunken im Hotel über das Netzkabel Stolper auf dem Weg zurück zum Bett, auf dem mein MacBook Pro steht und auf dem ich gerade vor dem Schlafen gehen noch an der Präsentation für den nächsten Tag gearbeitet habe? Schade, manche Dinge scheint Apple nicht mehr zu Ende zu denken. Das fing mit der Magic Mouse 2 an, die wie ein Käfer auf dem Rücken liegen muss um geladen zu werden, statt den Lightning Anschluss an der Spitze des Nagers zu haben und während des Ladevorgangs einfach mit einer Kabelmaus weiterarbeiten zu können.

Apple Magic Mouse 2

Setzte sich dann fort mit dem Smart Battery Case für das iPhone, bei dem andere Fremdhersteller schon vorgemacht hatten, wie man Nutzen und Funktion mit gutem Design verbinden kann und Apple einen hässlichen Klotz liefert, den Steve Jobs vermutlich sofort in seinen berühmten Wassereimer gepfeffert hätte.

iPhone Battery Pack

Meine Frau fragte mich kürzlich, wie lange Steve Jobs bereits Tod sei und ich sagte 5 Jahre. Hatte er Apple nicht einen 5 Jahresplan hinterlassen? Manchmal wäre es gut, wenn Apple nicht an seinem selbst auferlegten Jahresrhythmus an Hardware und Software Updates festhalten würde, sondern manches Produkt einfach länger ausreifen ließe. Das ist es doch eigentlich, was wir an Apple schätzen: Produktdesign, das für den Menschen gemacht ist, und nicht Technik, nach der sich der Mensch richten muss.

Mac OSX 10.8, 10,9, 10.10, 10.11

Mountain Lion, Mavericks, Yosemite, El Capitan

Apple hat sein Betriebssystem konsequent weiter gepflegt und erweitert. Was sich unter 10.7 „Lion“ schon andeutete, das iOS und OS X weiter zusammen wachsen, hat Apple zum Glück langsamer fortgeführt als erwartet und durchaus auch auf Kritiken von Anwendern reagiert. Und so ersetzt das iPhone noch immer nicht den Computer, sondern die beiden ergänzen sich mehr und mehr. Wir leben in einer Welt, die immer mobiler wird, ob wir es wollen oder nicht. Und hier sind inzwischen sehr nützliche Funktionen im System integriert, die uns diese Mobilität erleichtern. Seit OS X 10.10 z.B. kann ich in der Karten App am Rechner eine Route planen, z.B. zu meinem nächsten Termin, und übergebe sie dann on the fly aufs iPhone. Wenn ich dann ins Auto steige, kann ich mich mittels der Karten App gleich zu meinem Termin navigieren lassen, ohne noch lange Adressen etc. eingeben zu müssen. Wer ein Autoradio mit CarPlay sein eigen nennt, sieht dann die Informationen auch noch auf dem Display des Autoradios.

Apple Car Play

Ebenso erleichtern die Dienste von iCloud in vielen Bereichen das Leben. Notizen, Browser Lesezeichen etc. lassen sich über diesen Apple-Dienst nahtlos synchronisieren.

iCloud Settings

Dinge, die ich also unterwegs anfange, kann ich dann zu Hause oder im Büro fortführen. Sehr praktisch. Und Apple nimmt es mit dem Datenschutz sehr ernst. Eines der wichtigsten Themen in unserer Zeit. Die meisten von uns tragen ein Smartphone rund um die Uhr bei sich, lesen ihre ersten Mails beim Aufwachen, sehen nach wie das Wetter wird usw. Jede Aktion hinterlässt irgendwo eine digitale Spur, ob wir wollen oder nicht. Und wer kostenlose Dienste nutzt, bezahlt mit seinen Daten. Apple hat einen anderen Weg eingeschlagen. Apple Hardware Produkte sind teuer in der Anschaffung, aber sie lassen uns größtenteils die Hoheit über unsere Daten. Das hat aber leider zur Folge, dass Apple seine Produkte immer mehr kapselt. Das mag bei iPhone und iPad ja noch akzeptabel sein, da diese Geräte so klein und leicht sein sollen wie nur irgend möglich. Ein Rechner hingegen muss keine komplett verlöteten und verklebten Komponenten haben. Allein aus Umweltschutzgründen wäre hier eine modulare Bauweise, welche den Tausch von Festplatte / SSD, Arbeitsspeicher (RAM) oder Prozessor (CPU) in möglichst einfacher Art und Weise erlauben würde sinnvoll.

SSD Upgrade für Mac Book Pro und iMac - Service durch Apple Support Hamburg - System SupportApple hat sich inzwischen für einen anderen Weg entschieden. Neuere Geräte sind mehr und mehr gekapselt und lassen den Tausch einzelner Komponenten kaum noch zu. Dies verkürzt die Lebenszeit der Geräte und führt zum Neukauf. Gut für Apple, schlecht für die Umwelt und den Kunden.

Daher raten wir Kunden bei einem Neukauf immer, das Gerät, für das sie sich entscheiden, lieber mit deutlich mehr Festplatten / SSD Speicher und Arbeitsspeicher (RAM) auszustatten, um das Gerät möglichst lange nutzen zu können. Denn Apple Hardware ist im allgemeinen sehr verlässlich. Nichts ist ärgerlicher, als ein ansonsten noch gutes Gerät wegen zu knappem Festplatte / SSD Speicherplatz bereits nach zwei Jahren austauschen zu müssen.

RAM Upgrade für Mac Book Pro und iMac - Service durch Apple Support Hamburg - System Support

Auch im Profi Bereich hat Apple nachgebessert. Zum Beispiel beim Video Schnittprogramm Final Cut Pro X, wo fehlende Funktionen durch Updates nachgereicht wurden. Es kommt im Leistungsumfang zwar noch immer nicht an die Final Cut Studio Lösung von früher heran, aber viele Profis nutzen es trotzdem, da die Alternative von Adobes Premiere ein Abo voraussetzt, und nicht jeder bereit ist 70,- EUR im Monat für Software Miete zu bezahlen.

FCP - Final Cut Pro X unter OS X 10.12 Sierra

Auf einen neuen Xserve warten wir weiterhin vergeblich, aber erstaunlicherweise laufen die alten Geräte immer noch zuverlässig. Zwar wird OS X 10.6 schon lange nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt, aber solange ein Server keine Dienste ins Internet bereit stellt und die Firewall gut konfiguriert ist, lässt sich auch weiterhin damit arbeiten. Besonders, wenn man teure RAID Systeme daran betreibt, die schnell und stabil laufen, können alte Xserve oder MacPro Modelle auch weiterhin als Fileserver dienen. Und Kalender und Adressbuch Server installiert man auf einem neuen Mac mini. Hier macht das neue Server System Sinn. Zwar merkt man immer noch, das die Server Software nur auf das reguläre OS X drauf gestülpt ist und nicht wie OS X 10.6 Server ein eigenes System, aber es läuft jetzt deutlich runder als noch unter 10.7. Auch wurde die Funktion des FTP Servers wieder in die Serversoftware zurück geholt. Ein wichtiger Punkt allein für Drucker / Scanner Kombi Geräte, die meist das FTP Protokoll nutzen, um Dateien auf einem Rechner im Netzwerk ablegen zu können. Hier musste man unter 10.7 noch tricksen.

Apple FTP Server

Apple arbeitet kontinuierlich daran, das ohnehin schon stabile OS X System zu verbessern und um sinnvolle Funktionen zu erweitern. Wobei wir sicherlich auf viele Funktionen gut verzichten könnten und uns stattdessen ein performanteres System wünschen würden, das auch noch flott auf älterer Hardware läuft. Zumal sich die meisten älteren Geräte mittels Tausch der alten Festplatten gegen SSD’s in gefühlt neue Rechner verwandeln lassen. Und so bekommen selbst alte Rechner mit Core2Duo Prozessor noch einmal Leben eingehaucht, und unter 10.10 Yosemite werden sie noch ein Weilchen für Internet und Office Aufgaben ihre Dienste tun können. Erst 10.11 El Capitan fängt dann an sie auszubremsen. Aber es muss ja nicht immer das Neueste sein, oder?

Mac Car-PC 2.0

iPhone und iPad im Auto
Car PC 2.0

Der Einbau eines Mac mini in einen VW Bus hat nicht nur viel Zeit, sondern auch eine Menge Geld verschlungen. Zu der Zeit gab es aber noch kein iPad, das diese Funktionen hätte übernehmen können.

iPhone, iPad und Pioneer AVH 3300 BT in einem VW CaliforniaiPad
KFZ tauglich

Beim Mac mini im Auto haperte es immer an der Bedienung, die einfach nicht auf einen Touchscreen zugeschnitten war. Außerdem hingen zu viele externe Geräte per USB und FireWire am Mac mini. Und die Brillanz und Helligkeit des iPad Bildschirms konnte kein Touchscreen auch nur annähernd erreichen.

Multitasking
Navigation und Musik

Das iPad kann es alles. Es ist auch während der Autofahrt leicht zu bedienen. Es kann jedes Navi ersetzen, Musik im Hintergrund spielen und über Wetter und Staus im Hintergrund informieren. Es ist der perfekte Begleiter unterwegs.

 

iPhone und Car Stereo Pioneer AVH 3300 BT als FreisprechanlageFrei Sprechen
iPhone

Wer auch noch ein iPhone sein eigen nennt, koppelt dieses mit der Freisprecheinrichtung des Radios, z.B. mit einem Pioneer AVH 3300 BT. Bei diesem Gerät lassen sich mit ein wenig basteln auch iPhone und iPad parallel betreiben, so dass der sound von beiden Geräten gleichzeitig eingespeist werden kann.

 

 

 

 
iPhone oder iPad?
Die länge der Reise entscheidet

Wer nicht immer das iPad mit sich herumschleppen möchte, kann auch das iPhone nutzen. Spätestens aber auf längeren Reisen freut man sich dann aber über das große Display des iPads und den extra Speicherplatz. Denn an den Festplatten-Platz des Mac mini kommt auch das größte iPhone und iPad noch nicht heran.

 

Das iPad nicht nur als Navigationsgerät - Es gibt für alles eine AppWelche Features benötigen Sie?
Es gibt für alles eine App

Der Ausspruch "es gibt für alles eine App" zeigt sich auch hier wieder. Denn je nach Vorlieben kann die passende Navigationssoftware installiert, die Karten derselbigen problemlos aktualisiert werden oder Stauinfos online abgefragt werden. Sie können darüber ein Fahrtenbuch führen, sich den Wetterbericht anzeigen lassen oder eine Mail diktieren. So ziemlich alles, was man beim Mac mini Car PC mühsam einzeln anpassen musste, lässt sich hier mit ein bis zwei Klicks installieren und konfigurieren. Und selbst ein Video Beamer ist an iPhone oder iPad mittlerweile anschließbar. Car PC 2.0 halt.

 

 

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Mac OSX 10.7

Lion

Mac OS System goes iPhone

Nannte ich viele Jahre einen Palm mein eigen, so war ich doch nach dem Umstieg auf das iPhone sehr froh darüber, mich nicht ständig mit irgendwelchen Installationen herumärgern zu müssen, die dazu führten, dass danach irgend etwas Anderes nicht mehr lief. Die Geschlossenheit eines Systems bei einem Mobil-Telefon halte ich auch nach wie vor für sinnvoll und mein iPhone wird nicht durch einen jailbreak erweitert. Die eine oder andere Funktion vermisse ich zwar noch, aber ich lebe ansonsten ganz gut damit. Das iOS System von iPhone und iPad wird ständig erweitert und läuft mit jeder Version runder, trotz eines ständigen enormen Zuwachses an Funktionen.

Leider ist in meinen Augen beim Mac Betriebsystem eine genau gegenteilige Entwicklung erkennbar. Apple beschneidet, vor allem im Profi Bereich, immer mehr und mehr Funktionen. Apples Software wird zwar immer günstiger, leider wird sie aber auch immer mehr zurecht gestutzt. Die neuen Funktionen, die Lion mitbringt, zielen immer mehr auf den breiten Konsummarkt. Das muss nicht verkehrt sein, nur sollte Apple nicht vergessen, dass es insbesondere die Profis sind, die das Image einer Firma pflegen.

Die einfache Handhabung des iPhones möchte ich nicht missen, von einem Computer erwarte ich aber mehr als von einem Smartphone. Hier sollte Apple achtgeben, dass sich beide Systeme nicht zu sehr vermischen!

Apple OS X Lion 10.7 - viele Neuigkeiten

Wieder Kinderkrankheiten

Snow Leopard läuft herrlich rund. Das tut Lion leider derzeit noch nicht. Es gibt, wie in jedem aktuellen System Bugs, die erst einmal wieder ausgemerzt werden müssen. Die von vielen Anwendern beklagten langen System- Startzeiten konnten wir leider schon selber feststellen. Und stellenweise helfen alle Tricks und Workarounds nicht dagegen.

Lion Server
Günstig ist nicht immer gut

Im Vergleich zum Snow Leopard Server kostet die Lion Server Software zwar weniger als ein zehntel, aber leider sind auch viele Funktionen beschnitten worden. Der FTP Server lässt sich jetzt z.B. nur noch über das Terminal aktivieren und pflegen, was besonders bei ständig wechselnden Benutzern ganz schön lästig sein kann. Und leider haben sich auch hier diverse Fehler eingeschlichen, wie z.B. bei den Gruppen- und Benutzerrechten. Wer also einen Server mit 10.6 hat, sollte erst einmal bei diesem bleiben und mit dem Update warten.

Apple Xserve - Wertanlage mit langer HaltbarkeitProfis ade?  XServe

Mit der Begründung zu niedrigeren Verkaufszahlen nahm Apple den XServe aus dem Programm. Ein Gerät, das einmal eingerichtet, über Jahre hinweg zuverlässig seinen Dienst verrichtete. Vermutlich zu zuverlässig, so dass die Verkaufszahlen eben nicht ausreichten, um es im Verkaufssegment zu halten. Xserves sind einfach nicht kaputt zu kriegen und laufen und laufen. Ein herber Verlust für alle Unternehmen, die Server basiert arbeiten.

 

 

 

Apple Final Cut Pro X - iMovie Pro für engagierte AmateureVideo. Ein X für ein U

Aus Apples FinalCut Pro Studio Suite wurde die Version FinalCut Pro X. Manche nennen es auch einfach iMovie Pro, denn es ähnelt diesem deutlich mehr als der Vorversion FinalCut Pro 7. Dies trifft die Video Editing- Branche hart, hatten doch viele Profi-Unternehmen ihre Schnittsysteme auf Apple umgestellt. DennFinalCut Pro war mittlerweile ein Standard in der Video Editing-Branche geworden und hatte es möglich gemacht, mit einem Mac Pro einen kompletten Video-Schnittplatz zu ersetzen. Viele Video Cutter wurden umgeschult und in Studios wurde Hard- und Software umgestellt. Das dürfen diese Firmen jetzt erneut tun, denn dem neuen FinalCut Pro X fehlen leider viele der dringend benötigten Profi-Funktionen.

 

Lion oder Quo Vadis Apple?
Sind Profis als Kunden noch erwünscht?

Lion ist sicher noch nicht ausgereift mit der Version 10.7.3 und so bleibt die Hoffnung, das Bugs wie immer beseitigt werden, und hoffentlich auch die ein oder andere fehlende Funktion nachgereicht wird. Bei FinalCut Pro X ist der XML Import inzwischen möglich (z.B. mit dem Tool 7toX) und auch die Multicam-Unterstützung geht jetzt nach dem Update auf 10.0.3 wieder. Aber die Tendenz Apples, sich mehr und mehr vom Profi-Markt abzuwenden hin zum Smartphone-Entertainment-Bereich, verunsichert die Profis. Hoffentlich kann Apple beiden Sparten in Zukunft gerecht werden.

 

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